Ciao bella ciao


Am Montag, den 11. April verabschiedeten wir uns von Bella Italia und nahmen in Brindisi die Fähre, um nach Griechenland zu verschiffen. 

Der Hygienestandard auf dem Schiff war, sagen wir mal gelinde ausgedrückt „aussergewöhnlich“ und es roch vielerorts nach Urin. Zum Glück war schönes Wetter! So konnten wir von 12:00 Uhr bis Sonnenuntergang die Zeit auf Deck an der frischen Luft verbringen.

Die Fähre wird hauptsächlich von Lastwagenfahrer benützt und eher weniger von Camper-Reisenden. Dies war wohl auch der Grund, weshalb das Schiff hauptsächlich zweckmässig ausgestattet war und nicht gerade einen überaus heimeligen oder gar romantischen Charme versprühte... 

Es schien fast, als wollte die Sonne dies wett machen und bot allen ein wunderschönes, glühendes Untergangsszenario. 



Den Abend verbrachten wir dann noch bis zur Ankunft um 22:00 Uhr mit Kartenspiel und Rucksack plündern. Letzteren hatten wir vorausschauend mit genügend Essproviant aus unserem Büsli gefüllt… 

Denn hat die Fähre mal Fahrt aufgenommen, kam man nicht mehr zu seinem Auto. Und essen ist bekanntlich ein guter Zeitvertreib! 


In Igoumenitsa steuerten wir auf einen nahe gelegenen Campingplatz zu, der natürlich um diese Uhrzeit bereits geschlossen hatte. So verbrachten wir die Nacht vor dessen Toren und bezogen am nächsten Morgen für das Frühstück eines der vielen leeren wunderschönen Plätzchen! 

Einfach hier sitzen und geniessen war für diesen Tag angesagt. 



Frisch gestärkt setzten wir am nächsten Morgen unsere Reise Richtung Albanien fort. 

Griechenland wäre natürlich auch sehr schön zum Bereisen. Aber das lassen wir uns für die Pension noch offen. Man muss ja immer Ziele und Träume haben…


Wir müssen zugeben, dass wir mit gemischten Gefühlen und sicher mit ein bis zwei Vorurteilen den Zoll passierten. 



Und eine weitere Fährenfahrt. Die mit ca 2 Minuten Überfahrt allerdings wesentlich kürzer ausfiel, als die Letzte! 


Abstecher unterwegs zum „Blue Eye“


In Albanien bezogen wir als ersten Übernachtungsort einen Parkplatz vor einer ganz neu erstellten „Ferien Ranch“. 

Die Adresse war in unserem App „park4night“ vermerkt. 


Zum ersten mal erlebten wir die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Albaner am eigenen Leib. 


Als einzige (ausländische) Gäste nahmen wir im sehr kleinen, sympathisch und geschmackvoll eingerichteten Restaurant Platz. 

Draussen sassen mindestens 15 junge Albaner zu einem Feierabendbier zusammen. 

Eine junge Albanerin konnte englisch sprechen und spielte für uns die Dolmetscherin. 

Auf Anfrage erhielten wir eine Speisekarte, aber es waren gar keine Preise vermerkt. 

Wir trauten uns kaum, aus der Karte zu bestellen, da es eher den Anschein machte, dass wir in ihrer Stube sässen und es einfach das geben würde, was gerade gekocht wird. 


So warteten wir einfach mal ab. Noch bevor wir wussten wie uns geschah, bekamen wir frische Apfelschnitze und ein Schälchen mit Käsewürfel aufgetischt. 


Eine albanische Mama war in der Küche beschäftigt und ein junger Mann -wahrscheinlich ihr Sohn- bediente uns. 

Er beobachtete uns und wartete und wir unsererseits beobachteten  ihn aus den Augenwinkel und warteten darauf, dass er uns nach unserer Menu-Wahl fragen oder uns etwas vorschlagen würde. 

Doch nichts dergleichen passierte. Entweder lag es daran, dass er sehr scheu war, oder kein Wort englisch sprach oder einfach auf seine „Dolmetscherin“ wartete. 


Nach einer gefühlten halben Stunde kam die junge englisch sprechende Frau jedenfalls wieder, wechselte ein paar Worte mit den andern zwei und fragte uns dann, ob wir was essen möchten. Gerne, wir dachten, das sei klar ;-)


Dann machte sie uns eine Empfehlung eines traditionellen Gerichts, dem wir spontan zustimmten. 


Und dann warteten wir… die Äpfel und das Schälchen mit Käse hatten wir fast ausgegessen, als der junge Albaner uns eine erneute Portion Käse brachte. Wahrscheinlich dauerts noch ein Weilchen mit dem Hauptgang, interpretierten wir dies.


Und dann wurde erst richtig aufgetischt. Wir fragten uns, wer sich wohl noch alles zu uns setzen würde! Aber der Fall war klar: das ist alles nur für uns zwei bestimmt! 



Wir versuchten uns keine Blösse zu geben und assen bis wir keinen Bissen mehr runter brachten. 


Das Espresso wurde dann mitten in das „Schlachtfeld“ gestellt, und - natürlich unaufgefordert - noch zusätzlich zwei Stück Kuchen dazu! Uffff! So viel hatten wir schon lange nicht mehr gegessen und trotzdem wären von den Resten wohl locker noch mal zwei Personen satt geworden. 


Eigentlich hätten wir es wissen müssen, dass das Morgenessen ähnlich ausfallen würde…😅



Albanien hätte eine grosse Naturvielfalt zu bieten. Schöne Strände, Gebirge, Flüsse… wir durchqueren das Land allerdings relativ schnell, wir sind ja auf dem Heimweg. 



Was uns allerdings auch in dieser kurzen Zeit auffällt, ist das Abfallproblem. Wahnsinnig schade und schlicht traurig, wie viel viel Müll überall herum liegt! 

Das wird man wohl nicht mehr so schnell in den Griff bekommen und scheint ausser uns auch niemand sonst zu stören. 


Die Osum-Schlucht hätten wir uns gerne angeschaut und fuhren gut eine Stunde durchs schöne Hinterland. 

In einem kleinen Dorf fand wohl gerade ein Fest statt. Als wir so langsam durch die Dorfbesucher fuhren, gab uns ein Mann auf einem Fahrrad  zu verstehen, dass diese Strasse bald ganz schlecht würde. Wir sollten die andere Richtung nehmen, diejenige Strasse sei besser.

Keine 500 Meter in die andere Richtung war aber auch da plötzlich fertig mit Asphalt. Als wir so über dem Google Maps brüteten hielt ein Auto neben uns und eine Frau fragte auf französisch, ob sie helfen könne. 


Nun, das Resultat war, dass sie uns auch von dieser Strasse abriet. 

Eine andere Option gab es nicht.

So fuhren wir die ganze Wegstrecke von einer Stunde wieder zurück und änderten unser Programm. 

Unser nächstes Auto wird ein 4x4 sein, so viel ist Peter klar! 😉


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Kommentare: 1
  • #1

    Daddy (Freitag, 22 April 2022 18:49)

    Hallo ihr beiden weltbummler und heimkehrer, danke vielmals, habt ihr uns an euren tripps trilhaben lassen. Ich konnte die tollen text- undbildberichte auf dem i-phone vom mamsli mitverfolgen. Wir freuen uns auch sehr auf euer wiedererscheinen in unserem kleinen schweizerländchen. Fahrt gut richtung norden. Mit lieben grüsslis von eurem „daddy“