Der Alltagstrott…


Wir haben das Stadtleben hinter uns gelassen und folgen der Küste entlang Richtung Algarve.

Ich weiss nicht, ob man sagen kann, dass wir Pech haben mit dem Wetter. Ich glaube es ist einfach die Jahreszeit… aber wir ertappen uns jeweils dabei, dass wir während des Sonnenscheins öfters misstrauisch den Himmel absuchen, nach Anzeichen einer erneuten „Regenwelle“. 



Apropos Wellen: den Wellen im Atlantik könnte ich stundenlang zusehen. Diese Wucht, wenn sie sich brechen und an den Felsen aufschlagen, einfach ein faszinierendes Spektakel. Diese Mischung aus Gewalt und Schönheit! Mir persönlich machen solche Wellen Angst und doch zieht mich dieses Naturschauspiel total in seinen Bann!



Wir übernachten abwechselnd auf Camping- oder Stellplätzen. Den Bewertungen im Internet kann man nicht immer trauen… 

So wurde der letzte Stellplatz für seine Ruhe gerühmt. 

Nun, unser Eindruck war, dass Montagmorgen wohl alle Kehrichtwagen der Westküste Portugals eine Parade um unseren Schlafplatz veranstalteten! 

Und keine Ahnung, wo sich der Hühnerhof befand. Aber die Hähne waren sich ziemlich uneinig, was die Ankündigung des Sonnenaufgangs betraf und krähten sicherheitshalber von drei Uhr bis sieben Uhr morgens im Minutentakt! 

Dazu kommt, dass jeder dritte Portugiese einen oder zwei Hunde als Haustier besitzt. Die bleiben aber schön draussen eingezäunt und kläffen jedes Blatt an, das sich im Wind bewegt. Da die Bäume hier noch ein schönes Blätterkleid tragen und dazu ständig ein strammer Wind weht, könnt Ihr Euch vielleicht vorstellen, was dies bedeutet…

Nun, nach solch einem Erwachen hielt sich jedenfalls unser Mitleid in Grenzen, als wir lasen, dass nun auch die Hunde in Zukunft auf vegetarische Kost umstellen „müssen“, um ihren ökologischen Fussabdruck zu minimieren…

Da sass ich dann also vor unserem Büsli auf dem Stuhl, als ein Einheimischer auf mich zu kam und mich fragte, ob ich für ihn Zigarettenpapier hätte. Ich verneine. Er schaut mich darauf ganz verwundert an und meint ungläubig, ob ich denn nicht rauche? Wieder verneine ich und überlege, ob es hier einfach üblich ist, Zigaretten selber zu drehen oder WAS an meiner Erscheinung ihn zu diesem Trugschluss führt, dass (auch) ich mein eigenes Ding drehe? 

Nun, ich nahm mir vor, baldmöglichst doch mal wieder in einen Spiegel zu schauen…aber vorerst gab ich den verschiedenen „Weckdiensten“ die Schuld an meinem trügerischen Erscheinungsbild.


Ich lenke das Gespräch in eine andere Richtung (er hatte mal eine deutsche Freundin und spricht deshalb erstaunlich gut deutsch) und sage, dass es hier schön sei. Damit meinte ich vor allem den schönen Strand 😉

Er erwiderte: „Ja, für Euch als Touristen schon, aber für mich nicht mehr.“ Er wohne schon zu lange hier.



Das hat mir zu denken gegeben. 

Ja, seine Aussage hat leider was Wahres. Überall und in jeder Situation kann man in einen „Trott“ fallen und alles als „normal, gewöhnlich, langweilig“ empfinden. 

Egal ob an einem Wohnort, in einer Beziehung, am Arbeitsplatz oder sogar auf einer Reise! 

Ich möchte dem entgegen wirken und wann immer möglich die Augen und Sinne offen halten für all die - auf den ersten Blick- kleinen Überraschungen und Geschenke, all die unscheinbaren Ereignisse und Begegnungen, die es am Wegesrand zu „pflücken“ gibt und nur darauf warten, von uns bewusst wahrgenommen zu werden. 


Dieser Steinturm ist mein „Tageswerk“ von heute…😅 man lernt Bescheidenheit auf so einer Reise. 😉

Übrigens, auch Weihnachten kann zu einer reinen Tradition verkommen.

Wir befinden uns in der Adventszeit. Advent = Ankunft

Wann wurde uns zum letzten mal bewusst, WER an Weihnachten zu uns kam? WESSEN Geburtstagsfest wir eigentlich mit Weihnachten feiern? 


Jesus verliess seinen herrlichen Platz im Himmel und kam als kleines hilfloses Baby in einem Stall in diese verrückte Welt. Sein Programm war, den Menschen von seinem liebenden und gütigen Vater im Himmel zu berichten und die Menschen zur Umkehr zu bewegen, resp zur Hinwendung zu Gott. Das Ziel seines Lebens war sein Tod am Kreuz, stellvertretend für die ganze Menschheit und um uns wieder mit Gott zu versöhnen. Somit dürfen alle, die dieses Geschenk der Versöhnung annehmen und an ihn - Jesus - glauben, ewiges Leben haben! 

Dies ist meine persönliche grösste Freude, mein Glaube, meine Kraft und meine Hoffnung! 😊


„Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn sandte, damit alle die an ihn glauben nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.“

Johannes 3,16



Ich wünsche Euch von ganzem Herzen noch eine besinnliche Adventszeit und offene Augen und Herzen für viele kleine und grössere Überraschungen im Alltag! 


Seid herzlich gegrüsst, Eure Andrea

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Kommentare: 4
  • #1

    Marlyse (Freitag, 10 Dezember 2021 08:17)

    Danke Andrea für die idrückleche Fotos. Äs isch jedi johreszyt schön mi muess se nume mit dä ouge u mit äm härz vor Liebi aluege u dankbar si das üse Herrgott üs so äs gschänk het gmacht .ig wünsche öi ä besinnliche adväntszyt u Schöni Wiehnachte ,we dir jetz würdet gseh wies bi üs schneit so schön aus wie i Watte packt. ig gniesse d,stiui keis ghetz ganz alleini duenis gniesse ig wünsche öich ä gueti zyt bis gli fröie mi mao

  • #2

    Tina (Freitag, 10 Dezember 2021 11:29)

    Sooo schöni Bilder wow..wie im Bilderbuech..u so schöni Gschichte vo Euch gschribe immer mit dem heilige Geist u Jesus i üsem Häze üse Heiland und Erreter DANKE gniesset die schöni Adventszyt u löt Euch immer guet go mit Gottessäge u Liebi...härzlechst Umarmt Tina und Roland

  • #3

    Anita Wüthrich (Freitag, 10 Dezember 2021 13:40)

    Danke liebe Andrea.
    Wunderbare Fotos wie immer ... �
    Habt ihr auch von diesen Schneestürme in Spanien gesehen ?

    Heute hat es sogar in Biel 15 bis 20 cm Schnee gegeben ... �

    Auch euch ganz gesegnete Advendszeit und frohe Festtage. Mit Hoffentlich ruhigere Nächte auch ... �

  • #4

    Rolf Hubmann (Freitag, 10 Dezember 2021 21:45)

    Hallo Ihr Zwei wunderschöne Bilder und philosophisch anmutende Texte. Gefällt mir Euer Blog. Geniesst die Zeit und die Ruhe. Liebe Grüsse aus dem Thurgau. Rolf